Ausbildungstag „Technische Hilfeleistung“

Offizieller Pressebericht der Feuerwehr der Gemeinde Schlangenbad:

Bereits zum achten Mal führte die Feuerwehr der Gemeinde Schlangenbad einen gemeinsamen Ausbildungstag aller Ortsteilfeuerwehren durch. Am Samstag, den 28.09.24, stand das Thema
„Einsätze bei Technischen Hilfeleistungen“ auf dem Programm.
Bei einer Stationsausbildung wurden verschiedene Aspekte der Technischen Hilfeleistung angesprochen und geübt. Dazu stellte das Autohaus Schneider wieder sein Firmengelände in Bärstadt zur Verfügung.

 

An der Station 1 wurden von Christian Kaiser und Marius Hopf Basismaßnahmen aufgezeigt, die jede Ortsteilfeuerwehr unabhängig von ihrer Fahrzeug- und Geräteausstattung durchführen
kann. Dazu gehören z.B. Absichern der Einsatzstelle gegen fließenden Verkehr, um eine weitere Ausweitung der Unfallstelle zu verhindern, eine Erkundung der Einsatzstelle, um zu erfahren,
was genau vorliegt, wie viele Betroffene es gibt, welche Verletzungen vorliegen, ist jemand eingeklemmt usw. sowie eine erste provisorische Sicherung eines Fahrzeuges bei einem Unfall, um
eine weitere Verschlimmerung der Situation durch umkippen oder wegrollen zu verhindern. Außerdem gehört eine Ordnung der Einsatzstelle und die richtige Fahrzeugaufstellung mit zu den
Basismaßnahmen.

Ausbilder Christian Kaiser (Stellv. Wehrführer in Bärstadt) zeigt das richtige Unterbauen eines Fahrzeuges mit Unterbauholz, um ein Wackeln des Fahrzeuges und somit Erschütterungen für den Patienten zu verhindern.

An der Station 2 zeigte das Deutsche Rote Kreuz vom Ortsverband in Taunusstein-Neuhof, das mit zwei Fahrzeugen und 4 ehrenamtlichen Einsatzkräften zum Ausbildungstag gekommen
war, die Arbeit des Rettungsdienstes und gab Hinweise für eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe an der Einsatzstelle. Aufgezeigt wurden u.a. verschiedene Arten der Patientenrettung
aus medizinischer Sicht, Handhabung von diversen Geräten des Rettungsdienstes wie den verschiedenen Arten der Tragen (Krankentrage aus dem Rettungswagen, Rettungsbrett, Schaufeltrage), Stabilisierung des Patienten, Patientenbetreuung in einem Unfallfahrzeug sowie die Arbeit des Rettungsdienstes ganz allgemein an der Einsatzstelle.

Notfallsanitäter Julian Zipp und Rettungssanitäter Jan Niklas Wagner erläutern die Arbeit des Rettungsdienstes und des Inneren Retters am Patienten im PKW. Der Innere Retter ist eine Einsatzkraft, die den Patienten direkt betreut und alle Maßnahmen der Hilfskräfte erläutert.

Um Themen wie Fahrzeug- und Gerätekunde, Anwendung von hydraulischen und pneumatischen Rettungsgeräten, Einsatz von Rüst- und Sicherungsmaterial wie z.B. Bausprießen und Verbaumaterial, Auslaufen von Betriebsstoffen < 300 Liter usw. ging es an der Station 3, wo sich Jan Meixner, Markus Scholl und Oliver Haas die Ausbildung aufteilten. Hier wurde u.a. das Anheben von Lasten mittels pneumatischen Hebekissen und das richtige Unterbauen von angehobenen Lasten geübt. Außerdem wurden die hydraulischen Rettungsgeräte bearbeitet und eine Geräteablage fachgerecht aufgebaut.

Das Thema Abstützen und Verbau erläutert Jan Meixner aus Schlangenbad-Kern anhand der dort vorgehaltenen Gerätschaften.
Gustav Laube aus Georgenborn macht ein pneumatisches Hebekissen Betriebsbereit.
Britta Friesing aus Hausen beim Einrichten der Geräteablage.

In den Pausen zwischendurch blieb neben der Möglichkeit einer Verschnaufpause und der Stärkung auch genug Zeit für einen Austausch der Kameradinnen und Kameraden untereinander.
Gemeindebrandinspektor Markus Faust sorgte persönlich dafür, dass in der Mittagspause genug Würstchen auf dem Grill bereit lagen zum Verzehr.

Nach der Mittagspause folgte dann eine große Abschlussübung. Alles am Morgen Gelernte und Aufgefrischte musste jetzt angewendet werden. Angefangen bei der richtigen Anfahrt und Aufstellung der Einsatzfahrzeuge bis zur Rettung der Verunfallten. Simuliert wurde ein Verkehrsunfall mit zwei PKW, einer davon war auf die Seite gekippt. Dort war auf der Fahrerseite noch eine Person eingeschlossen. Im anderen PKW waren noch zwei Personen eingeschlossen und konnten sich nicht selbst befreien.
Zugführer Philipp Rosek musste nach der Erkundung und Festlegung der Prioritäten seine Gruppenführer einweisen, Arbeitsaufträge erteilen und die Arbeiten koordinieren. Insbesondere die Rettung der Person im auf der Seite liegenden PKW zeigte sich hier als sehr aufwändig. Es konnten alle Patienten gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Britta Friesing aus Hausen v.d.H. und Diane Wenzel aus Obergladbach beim Abtrennen der Beifahrertür mit einem akkubetriebenen hydraulischen Rettungsspreizer bei der Einsatzübung.
Am verunfallten PKW ist die Tür der Beifahrerseite entfernt, der Beifahrer gerettet und jetzt wird die Heckscheibe zur Öffnung des Daches entfernt. Der Fahrer wird vom Inneren Retter betreut.
Nach dem Entfernen des Daches wird der verletzte Fahrer vorsichtig vom Fahrersitz auf ein Rettungsbrett gezogen, um zum Rettungswagen transportiert zu werden.
An dem PKW in Seitenlage werden auf der Beifahrerseite die A-, B- und C-Säule entfernt, um das Dach auf den Boden abklappen zu können. Der Fahrer wird medizinisch im PKW betreut und versorgt.
Nach Durchtrennen der die A-, B- und C-Säule wird das Dach zum Boden abgeklappt und der Patient ist zugänglich. Er wird mittels Decken, Folien und Schutzscheiben vor Splittern geschützt.

Teilgenommen haben an dieser Fortbildung 41 Einsatzkräfte aus allen Ortsteilfeuerwehren der Gemeinde Schlangenbad sowie 4 Helfer vom DRK Ortsverband Taunusstein.
Nach den Abschlussworten von Gemeindebrandinspektor Markus Faust ging der Ausbildungstag um 16:00 Uhr zu Ende. Faust dankte den Kameraden des DRK Ortsverband Taunusstein für Ihre
ebenfalls ehrenamtliche Teilnahme an dieser Veranstaltung und für eine sehr informative und interessante Darstellung ihres Ausbildungsteils. Ein großer Dank geht ebenfalls an das Autohaus
Schneider für die Überlassung des Firmengeländes an diesem Tag während des laufenden Betriebes sowie das zur Verfügung stellen von zwei Schrott-PKW zu Übungszwecken. Vielen Dank auch an alle Ausbilder und Teilnehmer, ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich wäre!