Einsatz 43/2025 ÜLZ: Großbrand eines Gebäudekomplexes

Am Nachmittag wurde der Überörtliche Löschzug der Gemeinde Schlangenbad zu einem Großbrand nach Niedernhausen alarmiert. Vor Ort unterstützen wir die örtlichen Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräteträgern.

 

Zeitungsartikel des Wiesbadener Kuriers:

Großbrand in Oberseelbacher Reifenlager ist gelöscht

Mehr als 250 Einsatzkräfte haben von Donnerstagmittag bis in den nächsten Morgen hinein einen Großbrand Gewerbegebiet in der Oberseelbacher Lochmühle bekämpft. Am Freitag gegen 6 Uhr bestätigt uns die Feuerwehr dann: Das Feuer ist gelöscht, die Brandwache läuft. Drei Menschen wurden bei dem Brand verletzt.

Gegen 12.30 Uhr waren bei der Leitstelle mehrere Notrufe wegen der starken Rauchentwicklung eingegangen. Schon auf der Anfahrt sei die dichte, dunkle Rauchsäule kilometerweit sichtbar gewesen, so die Feuerwehr. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand eine etwa 25 mal 20 Meter große Halle in Vollbrand. In dem Gebäude befanden sich ein Reifenhandel mit mindestens 200 gelagerten Reifen, eine Schreinerei, eine Werkstatt und ein Metallbaubetrieb. Alle Menschen, auch aus dem sich auf dem Gelände befindenden Fitnessstudio, wurden zeitig evakuiert.

Feuer griff auf angrenzendes Gebäude über

Immer wieder kam es zu Explosionen von Gasflaschen und platzenden Reifen, was den Einsatz zusätzlich gefährlich machte. Außerdem musste ein Flüssiggastank gekühlt werden, der massiv unter Brandeinwirkung stand.

Das Feuer griff im Verlauf auf einen direkt angrenzenden Gebäudekomplex über. Dort hatte sich der Brand bereits in das Dach gefressen. Um an die Flammen zu gelangen, musste die Dachkonstruktion großflächig geöffnet werden, teilweise unter Einsatz von Höhenrettern. Da in dem Altbau vermutlich Asbest verbaut war, wurden strenge Schutzmaßnahmen umgesetzt, unter anderem eine Ausweitung des Atemschutzeinsatzes und besondere Hygieneregeln zur Dekontamination.

Am Morgen danach zeigte sich das ganze Ausmaß der Verwüstung: Der betroffene, über Jahrzehnte gewachsene private Gebäudekomplex erstreckt sich über etwa 60 Meter Länge und 25 Meter Breite. Der Sachschaden kann laut Polizei derzeit noch nicht abgeschätzt werden, werde allerdings in Millionenhöhe liegen. Bislang seien keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffkonzentrationen festgestellt worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Seit Freitagmorgen ist nur noch eine Brandwache vor Ort, um zu verhindern, dass sich neue Feuer aus Glutnestern entwickeln könnten.

Feuerwehren verhindern Waldbrand in Oberseelbach

Und nicht nur das, die Feuerwehr verhinderte außerdem einen Waldbrand. Denn direkt angrenzend befindet sich ein Waldstück. Funkenflug und Wärmestrahlung drohten, hier ebenfalls ein Feuer auszulösen. Das konnte durch gezielte Löschangriffe verhindert werden, wie Kreisbrandmeister Michael Ehresmann berichtete.

Anwohner bringen den Rettungskräften Eis

Die sommerliche Hitze mit Temperaturen weit über 30 Grad wurde zur besonderen Herausforderung für die Feuerwehren: Über 100 Atemschutzgeräte wurden bis Mitternacht verbraucht, immer wieder mussten Trupps frühzeitig aus dem Innenangriff zurückgezogen werden. Zwei Feuerwehrleute erlitten Hitzeserschöpfungen und wurden medizinisch versorgt. Eine Person aus einem der betroffenen Betriebe wurde mittelschwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

„Es ist einfach übermenschlich, was die Einsatzkräfte über 17 Stunden geleistet haben, bei der Hitze und in voller Montur“, lobt Niedernhausens Bürgermeisterin Lucie Maier-Frutig (CDU), die den ausharrenden Helfern in den frühen Morgenstunden ein Frühstück serviert hat. „Ich bin sehr dankbar, dass es keine Schwerverletzten gab.“ Besonders gefreut haben sich die Einsatzkräfte auch über eine Geste der Anwohner, die spontan große Mengen Eis am Stiel an die Einsatzstelle gebracht hatten.

Offenbar keine größeren Umweltschäden

Wegen der starken Rauchentwicklung war am Donnerstag umgehend eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben worden, die bis 21.20 Uhr Bestand hatte. Die Bürger wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungsanlagen abzuschalten. Messfahrzeuge kontrollierten fortlaufend die Luft- und Wasserqualität. Nach Angaben von Feuerwehr und Polizei wurden keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffkonzentrationen festgestellt. Durch die starke Thermik seien Rauchpartikel größtenteils in höhere Luftschichten getragen worden, hieß es.

Mit hohem Aufwand gelang es nach bisherigen Erkenntnissen, die Umweltauswirkungen zu begrenzen, wiewohl die Untere Wasserschutzbehörde des Kreises auch am Freitag weiterhin Proben nahm. An der ehemaligen Lochmühle fließt der Dasbach, ein Wasserschutzgebiet grenzt an. Aus den brennenden Hallen traten Betriebsstoffe aus, die drohten, sich mit dem Löschwasser zu vermischen und in den Daisbach und das angrenzende Wasserschutzgebiet zu gelangen. In enger Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde errichteten Einsatzkräfte mobile Dämme und setzten Ölbindemittel ein, um die Ausbreitung zu verhindern.

Spontane Hilfe kam auch von örtlichen Firmen: Ein in Niedernhausen wohnender Unternehmer stellte Tankfahrzeuge zur Verfügung und pumpte das kontaminierte Löschwasser ab, um es nach Niederseelbach zu bringen. Dort wurden etwa 20 bis 30 Kubikmeter in Tanks zwischengelagert, die die Firma Sun Chemical zur Verfügung gestellt hatte, wie Maier-Frutig dankbar berichtete. Die Niedernhausener Stadtwerke leiteten derweil laut Ehresmann Löschwasser über die Kanalisation direkt in die Kläranlage um.

Der Einsatz forderte nicht nur Personal, sondern auch logistische Stärke. Mehr als 250 Einsatzkräfte waren mit über 70 Fahrzeugen beteiligt. Die Landstraße 3026 musste über Stunden gesperrt werden, überörtliche Kräfte sammelten sich bei der Feuerwehr Idstein.

Neben der Bürgermeisterin von Niedernhausen, Lucie Maier-Frutig, war Landrat Sandro Zehner über Stunden vor Ort; beide dankten den Einsatzkräften persönlich für ihre Arbeit.

Im Einsatz

Aus dem Rheingau-Taunus-Kreis:

  • Feuerwehren Aarbergen, Bad Schwalbach, Eltville, Geisenheim, Heidenrod, Hohenstein, Hünstetten, Idstein, Niedernhausen, Rüdesheim, Schlangenbad, Taunusstein, Waldems
  • Führungsgruppe ELW 2 des Rheingau-Taunus-Kreises
  • Technisches Hilfswerk Heidenrod, Technisches Hilfswerk Idstein
  • Einsatzleitung Rettungsdienst
  • Einsatzleitwagen Rettungsdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe
  • Vier Rettungswagen und ein Notarzt von ASB und DRK
  • Betreuungszug des ASB

Überörtliche Unterstützung:

  • Feuerwehr Limburg, Brandschutzaufsichtsdienst Limburg-Weilburg
  • Feuerwehr Wiesbaden
  • Werkfeuerwehr Industriepark Höchst
  • Brandschutzaufsichtsdienst RP Darmstadt

 

 

Weitere Berichte:

 

Einsatz 40/2025: Person in Aufzug vermutet

Noch während des Verlaufs von Einsatz 39/2025 haben wir über Funk von der Zentralen Rettungsleitstelle in Bad Schwalbach mitgeteilt bekommen, dass im Nachbargebäude ebenfalls Personen in den beiden Aufzügen vermutet werden.

Auch diese konnten ins Erdgeschoss verfahren und kontrolliert werden. Nach dem Öffnen der Kabinentüren konnten aber auch hier glücklicherweise keine Personen im Inneren der Aufzüge festgestellt werden.
Die Anlage wurde dem Haustechniker übergeben.

Einsatz 39/2025: Person in Aufzug vermutet

Aufgrund eines andauernden Stromausfalls wurden Personen in einem Aufzug eines Appartementhauses vermutet.

Der Fahrstuhl konnte nach unten in das Erdgeschoss verfahren werden. Nach dem Öffnen der Kabinentür konnten keine Personen im Aufzug festgestellt werden.
Die Anlage wurde dem Haustechniker übergeben.

Noch während des Einsatzverlaufs wurden wir über Funk zu Einsatz 40/2025 alarmiert.

Einsatz 37/2025: PKW-Brand

Offizieller Pressebericht der Feuerwehr der Gemeinde Schlangenbad:

Rauchsäule zeigte den Einsatzkräften bereits den Weg zur Einsatzstelle.

Am Samstagnachmittag, den 26.07.25, geriet gegen 15:00 Uhr ein mit drei Personen besetzter PKW während der Fahrt auf der L 3441 kurz vor dem Ortsteingang Georgenborn aus noch unbekannter Ursache in Brand. Als der Fahrer den Brand bemerkte, hielt er sofort am rechten Fahrbahnrand an.
Durch die Rettungsleitstelle in Bad Schwalbach wurde die Feuerwehr Georgenborn und die Polizei sowie über die Leitstelle Wiesbaden ein Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr Wiesbaden als Unterstützungseinheit alarmiert. Bei Einsätzen auf den Ein- und Ausfallstraßen von und nach Wiesbaden ist das Entsenden einer sogenannten Unterstützungseinheit (bestehend aus einem Löschfahrzeug der jeweils anderen Kommune) eine mittlerweile etablierte Vorgehensweise, da oft die genaue Örtlichkeit unbekannt ist und so direkt von beiden Seiten aus die Einsatzstelle angefahren werden kann.
Bereits auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine schwarze Rauchsäule über der Einsatzstelle sehen. Der PKW stand beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits in Vollbrand, der Brand griff bereits auf die benachbarte Vegetation über. Durch den Einsatzleiter Alexander Barth wurde zur Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung noch das Tanklöschfahrzeug aus Schlangenbad-Kern nachalarmiert. Außerdem wurde ein Rettungswagen nachalarmiert, da eine Person über gesundheitliche Probleme klagte. Bis zum Eintreffen des Rettungswagens wurde diese durch die Besatzung eines zufällig an der Einsatzstelle vorbeikommenden Krankentransportwagen betreut.
Der Brand konnte von einem Trupp unter Atemschutz mit einem Strahlrohr schnell gelöscht und eine weitere Ausbreitung in die Vegetation verhindert werden.
Durch den Brand wurde aufgrund der Hitzeentwicklung die Fahrbahn beschädigt. Darum kümmerte sich im Anschluss die Straßenmeisterei.
Die L 3441 wurde während der Einsatz- und Bergungsmaßnahmen durch die Stadtpolizei Wiesbaden voll gesperrt.

Bei diesem Einsatz beteiligt waren die Feuerwehren aus Georgenborn und Schlangenbad-Kern mit 15 Einsatzkräften, die Feuerwehr Wiesbaden mit 6 Einsatzkräften, ein Rettungswagen sowie ein
Streifenwagen der Polizei und die Stadtpolizei Wiesbaden mit zwei Fahrzeugen.

Der Einsatz konnte für die Feuerwehr um kurz nach 17:00 Uhr beendet werden.

 

Einsatz 35/2025: BMA-Einlauf

Kurz nach dem Einsatz 34/2025 wurden wir erneut zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einer Schlangenbader Klinik alarmiert. Vor Ort konnte wieder kein Auslösegrund festgestellt werden.

Nach der Erkundung im Bereich des ausgelösten Brandmelders und dem Zurücksetzen der Anlage wurde mit telefonischer Unterstützung des Anlagenherstellers der fehlerhafte Melder deaktiviert. Die Einsatzstelle wurde anschließend dem Betreiber übergeben.

Einsatz 34/2025: BMA-Einlauf

Wir wurden in der Nacht zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einer Schlangenbader Klinik alarmiert. Vor Ort konnte jedoch kein Auslösegrund festgestellt werden.

Nach der Erkundung im Bereich des ausgelösten Brandmelders und dem Zurücksetzen der Anlage wurde die Einsatzstelle dem Betreiber übergeben.

Kurz danach wurden wir zum Einsatz 35/2025 alarmiert.

Einsatz 32/2025: CO-Alarm in Tiefgarage

Zwei aufmerksame Kinder bemerkten, dass die Warnschilder „Vergiftungsgefahr“ in einer öffentlich zugänglichen Tiefgarage aufleuchteten. Sie setzten vorbildlich einen Notruf bei der Zentralen Rettungsleitstelle in Bad Schwalbach ab, welche kurz darauf Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt zu der Wohnanlage in der Rheingauer Straße alarmierte. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich nur die beiden Kinder in dem Bereich.

Die Tiefgarage wurde durch einen Trupp unter Atemschutz und mittels Mehrgasmessgerät kontrolliert. Mit 18 ppm (parts per million) konnten hierbei zwar leicht erhöhte, aber noch unkritische Mengen des gefährlichen Kohlenstoffmonoxids (CO) gemessen werden. Der betroffene Bereich wurde daraufhin mittels Drucklüfter ausgiebig belüftet, bis die Werte wieder im normalen Bereich waren.
Parallel wurden auch die beiden angrenzenden Gebäude kontrolliert. Hier konnten keine erhöhten Werte festgestellt werden.

Es wird vermutet, dass der Alarm durch die Abgase eines Oldtimers nach dessen Startvorgang ausgelöst wurde.

Die beiden Kinder konnten nach einer kurzen Behandlung durch den Rettungsdienst die Einsatzstelle wieder eigenständig verlassen.

Einsatz 30/2025: BMA Einlauf

Am Abend wurden wir zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einen Schlangenbader Gewerbebetrieb alarmiert.

Bei der Erkundung konnte ein Konditionierschrank mit übermäßigem Dampfaustritt als Ursache festgestellt werden. Dieser wurde bis zur Kontrolle durch einen Techniker außer Betrieb genommen.

Nach dem Zurücksetzen der Anlage wurde die Einsatzstelle dem Betreiber übergeben.

Einsatz 28/2025: Person in Aufzug

Aus einem im 5. OG steckengebliebenen Fahrstuhl konnten 2 Personen gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Der Aufzug wurde anschließend außer Betrieb genommen.

 

Einsatz 27/2025: Auslaufende Betriebsstoffe

An einem in der Omsstraße geparkten Fahrzeug sind aus nicht bekannten Gründen Betriebsstoffe ausgetreten. Diese wurden auf einer Fläche von ca. 2 x 1 m mittels Bindemittel abgestreut und aufgenommen.

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Fahrzeug kurz vorher noch bewegt wurde, wurde auch der umliegende Bereich nach weiteren betroffenen Stellen abgesucht. Es konnten jedoch keine weiteren gefunden werden.